Zahnpasta, Zahnbürste und andere Hilfsmittel
Welches ist die richtige Zahnpasta, die mit Fluorid oder die ohne? Mit welcher Zahnbürste putze ich mir besser die Zähne, mit der Handzahnbürste oder elektrisch und sollte ich Hilfsmittel wie Interdentalbürsten, Zahnseide und Mundduschen benutzen?
Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass das, was ich hier schreibe, nicht in Stein gemeißelt ist, ich beanspruche nicht das Recht auf die Wahrheit und das einzig richtige, ich sage das, was ich in 25 Jahren Praxis gesehen und erlebt habe, also ein Querschnitt durch meinen Alltag.
Ich kann es nicht oft genug wiederholen, in der Zahnmedizin ist der wichtigste Part die individuale Prophylaxe. Jeder Mensch hat Problemzonen in seiner Mundhöhle, die er selbst nicht reinigen kann. Sei es vielleicht ein Weisheitszahn, der nicht oder noch nicht richtig in die Mundhöhle durchgebrochen ist oder vielleicht verschachtelte Zähne. Bei Patienten mit festsitzenden Kieferorthopädischen Apparaturen oder aber umfangreicher Zahnersatz, aber auch bei einem perfekten, natürlichen Gebiss gibt es Problemzonen, welche bei idealer Betreuung durch eine professionelle Zahnreinigung beherrschbar sind und die Lebenserwartung der Zähne und dem Zahnersatz deutlich erhöhen.
Der einzige Unterschied zu einem Auto, bei welchem vielleicht nach 5, 15 oder 25 tausend gefahrenen Kilometern die Wartungsanzeige anspringt, haben Menschen keine Warnleuchte.
In der Zeit, bis die Signalanzeige bei Autos leuchtet, führe ich aber dennoch auch kleine Wartungen bei meinem Fahrzeug durch. Ich fülle z.B. das Wasser von der Scheibenwaschanlage auf oder ich achte auf den Ölstand sonst wird die Reise kurz, auch auf den Reifendruck achte ich und wenn ich es nicht selbst kann, dann hole ich mir Hilfe.
Die häusliche Mundhygiene ist ebenfalls solch eine Wartung, eben meiner Zähne. Dafür gibt mittlerweile unzählige Hilfsmittel. In einem Supermarkt findet man alles dafür, was man benötigt und es kostet auch nicht Unsummen. Im Schnitt gibt in der Bundesrepublik jeder Einwohner 90€ dafür aus. Im Vergleich dazu kostet ein kleines Tattoo vielleicht 200€, die Dauerwelle 120 – 150€ und die Maniküre 100€.
Das Angebot an Mundhygieneartikeln ist manchmal nur schwer überschaubar, da gibt es unterschiedliche Zahnseide, verschiedene Zwischenraumbürsten, elektronische Zahnbürsten oder eben zig Formen von Handzahnbürsten geschweige denn von Zahnpasta.
Prinzipielle lernt man bereits in der Jugend wie man und wie oft man die Zähne pro Tag putzen sollte und auch die Technik wird gelehrt.
Auch hier gibt es viele unterschiedliche Vorgehensweisen, die jeder Mensch im Prinzip für sich entdeckt und entwickelt.
So war ich z.B. mal auf einer Weitebildung, wo der damalige Referent uns gesagt hat, er würde nur einmal am Tag die Zähne putzen, und zwar am Abend. Dies würde völlig ausreichen und er wäre jetzt schon viele Jahre kariesfrei. Auch dies ist nicht richtig und nicht falsch, sondern seine individuelle Vorgehensweise. Ich persönlich würde so nicht vorgehen, da ich finde, dass man morgens immer einen unangenehmen Geschmack hat.
Ich bin ein Fan von Zahnpasten und wähle diese nach Geschmack aus. So bevorzuge ich z.B. eine Zahnpasta, die nach Zimt oder Anis schmeckt. Auch Minze finde ich persönlich sehr angenehm.
Worauf sollte man denn im Allgemeinen bei der Auswahl seiner Zahnpasta achten?
Die Zahnpasta sollte nicht zu grobkörnig, also nicht zu abrasiv sein und Fluorid enthalten.
Fluorid wird oft Zahnpasten und anderen Zahnpflegeprodukten hinzugefügt, da es eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Mundgesundheit spielt. Hier sind einige Gründe, warum Fluorid in Zahnpasten verwendet wird:
- Kariesprävention: Fluorid ist bekannt für seine Fähigkeit, den Zahnschmelz zu stärken und zu härten. Dies hilft, die Zähne widerstandsfähiger gegen Säureangriffe zu machen und das Risiko von Karies (Zahnverfall) zu reduzieren.
- Remineralisierung: Fluorid kann dabei helfen, Mineralien wie Calcium und Phosphat in den Zahnschmelz einzubauen und so geschwächten Zahnschmelz zu remineralisieren. Dadurch können frühe Anzeichen von Zahnschäden rückgängig gemacht werden.
- Schutz vor Säureangriffen: Säuren, die in Nahrungsmitteln, Getränken und Bakterien enthalten sind, können den Zahnschmelz erodieren. Fluorid bildet eine schützende Schicht auf den Zähnen, die diese vor den schädlichen Wirkungen von Säureangriffen bewahren kann.
- Reduzierung von Bakterienaktivität: Fluorid kann auch die Aktivität kariesverursachender Bakterien im Mund hemmen. Dies hilft, das Wachstum von Plaque und die Entstehung von Karies zu kontrollieren.
- Verbesserung der Zahngesundheit: Regelmäßige Verwendung von Fluorid-Zahnpasta kann die allgemeine Zahngesundheit verbessern, indem sie die Bildung von Zahnstein reduziert, das Risiko von Zahnfleischerkrankungen mindert und den Atem erfrischt.
Es ist wichtig anzumerken, dass Fluorid in den richtigen Mengen verwendet werden sollte. Zu viel Fluorid kann zu Zahnfluorose führen, einer kosmetischen Verfärbung der Zähne. Auf der anderen Seite kann eine angemessene Fluoridzufuhr die Mundgesundheit fördern. Zahnpasten mit Fluorid sind also eine beliebte und effektive Methode, um die Zähne zu schützen und zu pflegen.
Als Zahnbürste verwende ich eine elektronische Bürste. Ich bin ein sehr großer Fan von Schallzahnbürsten. Aber auch das ist letztliche egal, denn man kann ebenso gut mit einer Handzahnbürste reinigen.
Abends benutze ich zusätzlich noch Zahnseide und mehrfach täglich eine Munddusche.
Würde man in einem Forum über die Vor- und Nachteile einer Munddusche diskutieren, gäbe es sicherlich auch eine Vielzahl von Meinungen, die alle sicher berechtigt sind. Ich sehe den Vorteil darin, dass man die Mundhöhle von groben Speiseresten beseitigt und den Mund ausspült. Die Munddusche ist aber kein Ersatz für Zahnseide.
Bei Fragen kommen Sie gerne auf uns zu. Und denken Sie neben der häuslichen Mundhygiene an die professionelle Zahnreinigung. Wir empfehlen diese mindestens 2 x im Jahr durchzuführen. Machen Sie einfach einen Termin bei uns.